Bericht (von Nils)

Am letzten Wochenende war ich mit Dennis zum Triathlon in Bad Tölz (1,5 — 40 — 10). Für ihn sollte es ein letzter Test für seinen Staffeleinsatz als Radfahrer in Roth werden, für mich ein kleiner Trainingswettkampf in der Vorbereitung für den Ironman Mallorca.

Der Tag begann schon am Morgen so chaotisch wie er geendet ist. Dennis hatte verschlafen und ich hatte meinen Neo vergessen. Somit waren wir beide zeitlich etwas unter Druck vor dem Start. Ein Teilnehmer von der Sprintdistanz hat mir spontan in der Wechselzone seinen angeboten, weil er ihn für die 750m nicht benötigte — das nenne ich Sportsgeist !!!!!! Der wohnt nebenbei gesagt in Aschheim und wird bei den nächsten Trainings mal zu uns stoßen :-D

Der Startschuss fiel um 08:40 Uhr — nicht meine Zeit. Die Schwimmstrecke im Kirchsee war so gestaltet, dass das Feld genügend Platz hatte. Es war eine der "softesten" Schwimmeinheiten in einem Feld die ich je erlebt habe. Fast keine Tritte. Beim Schwimmen gegen die Sonne schwimmen hatten jedoch viele (inkl. mir) so ihre Probleme. Hier hab ich einige Extrameter gesammelt. Am Ende kamen wir aber beide letztendlich am Schwimmausstieg an.

Auf dem Rad galt es dann wieder Boden gut zu machen. Die sehr hüglige und technisch extrem anspruchsvolle Strecke war dafür ideal. Leider wurde sie Dennis und einigen anderen zum Verhängnis, wie ich im Ziel erfahren musste. In einer Abfahrt mit einer immer spitzer werdenden Rechtskurve konnte er die Spur nicht mehr halten und bremste unsanft mit Gesicht und Schulter im tiefen Gras — bei rund 45 km/h. Das Rennen endete für ihn im Krankenhaus — mehr dazu später.

Bei mir stand auf dem Stundenplan "cleveres" Radfahren. Es ist mir extrem schwer gefallen bei nur rund 85 — 90 % dahin zu tingeln. Ziel war es hier jedoch nach dem suboptimalen Halbmarathon in Linz mich auf der Laufstrecke mit einer ordentlichen Zeit zu rehabilitieren.

Die war ebenfalls sehr bergig. Gleich nach der Wechselzone ging es fast einen Kilometer erstmal bergauf. Ich war sooooo froh einige Kräfte auf dem Rad gespart zu haben. Mit jedem Kilometer mehr kam ich hier besser ins Rennen und konnte die zweite Runde sogar schneller laufen als die erste.

Im Ziel war ich mit Platz 16 (AK 4) zufrieden (S: 28:14, R:01:09:15, L: 37:27) - aber nur so lange, bis mich der Stadionsprecher zu sich gerufen hat. Hier erfuhr ich, dass Dennis gestürzt war und sich gerade im Krankenhaus befindet. Man hat mir noch sein Rad überreicht — damit war die Sache für den Veranstalter erledigt.

Ab hier begann das Chaos so richtig. Mit 6 Taschen (inkl. den Beuteln von Dennis) und zwei Rädern Stand ich nun im Ziel, unsere Autos standen aber 12 km entfernt am See. Den Busfahrer vom Shuttleservice und auch niemand anderen hat das interessiert — kein Radtransport möglich — Ende der Durchsage.

Die Kurzfassung dann.

Jemanden suchen der auf die Sachen und Dennis sein Rad aufpasst
Mit meinem Rad zum Auto an den See
Mit dem Auto zurück nach Tölz um die Sachen von Dennis zu holen
Rausfinden in welches Krankenhaus sie ihn gebracht haben
Im Krankenhaus ihn suchen + klären wie stark er verletzt ist
Mit dem Rad dann wieder zum See und Dennis sein Auto holen
Mit dem Auto wieder zurück nach Tölz
Die Sachen zwischen den Autos wieder verteilen
Usw.
Das war recht dünn vom Veranstalter — etwas mehr Unterstützung wäre willkommen gewesen!!!! Dennis musste für einen Tag zur Beobachtung bleiben und ist zum Glück nur leicht verletzt.
Später habe ich dann erfahren, dass es wohl jemanden gegeben hätte, der mich gefahren hätte ...

Fazit: Trotz allem kann ich den Triathlon dort nur empfehlen. Sehr schöne Strecke, (fast) perfekte Organisation, super Kuchen im Ziel, evtl. ein neues Mitglied für den Verein gewonnen, Holzmedaille gewonnen und nebenbei Bad Tölz noch kennengelernt ... :-P Ich wünsche Dennis gute Besserung und hoffe, dass er in Roth trotzdem an den Start gehen kann. Auf ein Foto verzichten wir an dieser Stelle, da Dennis erst in ca. einer Woche wieder vorzeigbar sein wird.